In Resonanz
Titelbilder Nichts ist All-ein, Alles ist in Resonanz  - Band III

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Inhaltsübersicht und einige Ausschnitte

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Olaf Jacobsen
Nichts ist All-ein
Alles ist in Resonanz

Band III
Die Perfektion des Menschen
Neue Gleichgewichte in unserem Alltag



Broschur, Publishing on Demand, 336 Seiten, 21x14,80cm
20,- Euro (D), 22,- Euro (A), 36,50 sfr (CH)ISBN 978-3-936116-31-1, geschrieben 2000, veröffentlicht 2006

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Rezension bei Amazon:

Wegweiser zur Erleuchtung
Die in Band 2 gefundenen Problemlösungsstrategien führen bei der regelmäßigen Anwendung im Laufe der Zeit zu tief greifenden Bewusstseinsprozessen über den Sinn des Lebens und die eigenen Aufgaben, die man lösen muss, wenn man Weisheit und inneren Frieden erfahren will.
Von diesen Erkenntnissen handelt Band 3, aber in besonderer Form: Der Autor verschont den Leser mit der Beschreibung von unerklärlichen Erleuchtungserlebnissen, die ihn im Gegensatz zum Leser als auserwählt erscheinen lassen, es sind auch keine exotischen Übungen oder (teure) Seminare und Workshops erforderlich. Stattdessen wird überzeugend dargestellt, dass jeder Mensch den Weg zu seiner eigenen Sinnerfüllung finden kann, der bereit und mutig genug ist, seinen eigenen Wahrnehmungen zu trauen und sich dabei von der intuitiven Spur der größtmöglichen Lebendigkeit führen zu lassen.  


Klappentext:

(Was ist eine Weltformel?
Es ist eine grundlegende Formel, mit deren Hilfe sich Wissenschaflter versprechen, alle Prozesse im Univerum mathematisch beschreiben zu können. Ist die Weltformel gefunden, dann kann man erklären, warum das Universum so ist, wie es ist. Alles ist begründbar.
Doch wie können Forscher die Weltformel mit wissenschaftlichen Methoden finden, wenn sie bei ihre Suche nicht gleichzeitig auf sich selbst schauen? Auf ihren eigenen menschlichen Veränderungsprozess? Wie kann man im Außen etwas finden, wenn man es nicht zuvor in seinem Inneren entdeckt hat?
Olaf Jacobsen demonstriert in diesem Buch das Ergebnis einer langen inneren Forschungsreise. Nach vielen Jahren intensiver Suche ist er auf die Formulierung (= Formel) gestoßen, mit deren Hilfe man klären kann, warum die Welt so ist, wie sie ist. In unserem fantastischen Universum ist jeder Mensch ein perfektes Wesen. Alles past auf wundersame Weise zusammen. Jeder ist als Puzzle-Teil des intelligenten Universums in ihm vollständig geborgen.)

In diesem dritten Band der Trilogie erlebt der Leser viele konkrete Beispiele, wie sich das Grundgesetz auf den Alltag übertragen lässt: Wie "verhalten" sich Fehler? Sie weisen eine klare Struktur auf. Wir entdecken, nach welchen Regeln sie verschwinden. Wie setzen wir gegenüber Erwachsenen oder Kindern eine Grenze - ohne Ablehnung? Auch hier gibt es deutliche Muster, die wir beherrschen können. Wie werden Ungleichgewichte direkt geklärt und aufgelöst? Wenn wir bestimmte Rangfolgen beachten und uns nach unserem Gefühl richten, können Ungleichgewichte in kraftvolle Gleichgewichte transformiert werden. Der Wunsch eines Menschen nach Selbstsicherheit wird entlarvt und erhält dadurch eine überraschende Möglichkeit, sich auf andere Weise zu erfüllen. Nebenwirkung: Die eigene Wahrnehmungsfähigkeit und Menschenkenntnis erweitert sich. Viele weitere interessante und neuen Themen werden hier behandelt. In diesem Band kann man erfahren, wie alle logischen Zusammenhänge sich in unserem Alltag zusammenfinden. Einfache Sichtweisen und Gedanken mit klaren Beispielen unterstützen den Leser in der Entwicklung seines Welt- und Menschenverständnisses. Gleichzeitig lernt er viel über sich selbst.
Je klarer man Zusammenhänge nachvollziehen kann, desto besser kann man sich in seinem Leben orientieren. Und je besser man sich orienterien kann, desto sicherer, zufriedener und "sinnvoller" fühlt man sich.


Inhaltsübersicht
Die Welt der Gleichgewichte

Vorwort (Ausschnitt s.u.)

Die universelle Formel

Im Universum der Gleichgewichte
Wir lernen im Land der Gleichgewichte * Wie ist die Wirkung der Formel auf mich?

I Über Fehler und Grenzen zu Erkenntnissen
Wie wirken Erklärungen? * Die zur Erklärung passende Erfahrung fehlt noch * Die zur Erklärung passende Erfahrung ist unzugänglich * Wie sprechen wir erfolgreich mit uns selbst? * Die Wörter "falsch" und "richtig" * Die Fehler anderer als "Gleichgewicht" achten * Eigene Fehler zeigen uns unseren Standort * Wir leiden unter dem schrecklichen Ende * Die Angst als hilfreiche Grenze * Die Freude als hilfreiches Motiv * Wie setzen wir ohne Ablehnung eine Grenze? * Die Grenze aus der Sicht des Kindes * Die Grenze aus der Sicht der Eltern * Woran erkennt man den Unterschied einer notwendigen Grenze und einer Grenze, die hinterfragt werden sollte? * Der Erwachsene als "Grenze" für das Kind (Ausschnitt s.u.) * Das Wörtchen "nicht" funktioniert manchmal nicht * Warum wir meistens etwas nicht wissen sollten * Wie verhalten sich Fehler? * Durch Beobachtung können Fehler verschwinden * Ein Unsicherheitsgefühl ist sinnvoll * Integration vergangener Informationen in die Gegenwart * Die persönliche Lebensaufgabe ist sehr attraktiv * Wünsche können anerkannt werden * Eltern sind immer ein Vorbild * Die generelle Bedeutung von "Problemen"

II Klärung und Auflösung
Der Sinn des Lebens: Integration * Wir sind Wachstumsspiralen * Emotionale Hindernisse, Grenzen, Hemmungen können sich lösen * Mein schlechtes Gewissen bei einer roten Ampel * Das Schwarzfahren in der Straßenbahn * Wie wird man selbstsicher? - oder: Mein Rückzug gegenüber dominanten Menschen * Der klare Unterschied zwischen Abwehr und Abgrenzung * Eine Blockade ist oft nur ein Kampf zweier Wünsche * Unser tiefer Wunsch, Ungleichgewichte zu klären * Unser Wunsch nach Klärung steuert unser Leben * Wie klären wir etwas? * Wie funktioniert das Loslassen eigentlich? * Kontrolle * Gibt es die absolute Erlösung? * Gibt es tatsächlich vollkommen Erleuchtete? * Die bedingungslose Liebe ist überall * Unsere Tränen * Beispiel eines eigenen Befreiungsprozesses über das Thema "Klein-Gefühl" * Unsere Sicht der Welt zeigt, wie wir sind

III Distanz und Trennung
Wenn wir die Tränen vermeiden * Abschied oder nicht? * Durch eine Abwehr sind wir gebunden * Wie entstehen überhaupt Abwehrgefühle und Widerstände? * Patt zwischen Vermeidung und Lösung * Der totale Abschied durch ein totales Erlebnis * Das Gleichgewicht, das Scheidungskinder suchen * Trennung in Harmonie? * "Soll ich mich trennen oder nicht?" * "Muss ich mich trennen, wenn ich etwas in mir klären will?" * Die glückliche Partnerschaft * Lernen und Lösen * Verantwortung (Ausschnitt s.u.) * Klarheit * Emotionale Distanz * Nähe * Der gemeinsame Wunsch, Distanzen aufzulösen * Wir leben "mit" * Der Wunsch, der hinter dem Bedürfnis nach Nähe steht * Der Wunsch, der hinter der Flucht vor Nähe steht * Die Beziehung zu unseren Eltern (und zu unserer Vergangenheit) * Die Beziehung zu Partner oder Freunden

IV Gedanken zum Lösungsprozess
Wie lösen wir ein hinderndes Abwehrverhalten auf? * Wie finden wir den passenden Rahmen, in dem sich unsere Abwehr auflösen kann? * Wie erkennen wir etwas Neues ? * Wie erreichen wir Erkenntnis? * Ist wirklich alles über die Abwehr erkannt, kann sie uns nicht mehr hindern * Erkenntnisse und die damit verbundene Auflösung von Abwehr haben ihre Reihenfolge * Unser Wachstumsprozess ist vorherbestimmt, aber das ist unwichtig für uns * Wichtig ist für uns, dass wir uns frei fühlen * Bedeutet das Gefühl von Freiheit gleich Unabhängigkeit? * Distanz, Trennung = Abwehr * Fragen, durch die man seine Abwehrmechanismen kennenlernen und verstehen könnte * Durch Formulieren löst sich etwas * Weinen ist ein Zeichen einer inneren Veränderung * Bei jeder Gelegenheit weinen, die man fühlt * Für das Trauern müssen wir den Verlust erkennen können * Geduld, wir brauchen Zeit zum Wachsen * Wie? * So * Integrität und Freiheit * Wir sind integriert * Wir sind immer frei * Die wahre Liebe ist die Erkenntnis, dass alles im Gleichgewicht ist * Distanz und Nähe * Weitergabe von bekämpften Verhaltensweisen * Erst wenn wir jedes Ungleichgewicht als Gleichgewicht sehen können, erkennen wir das ewige Gleichgewicht

V Weitere Erkenntnisquellen
Über dieses Kapitel * Erlösung * Positives Denken * Der Wunsch nach Anerkennung * Der Tod * Was ist das Einengungsgefühl? * Wir spielen Rollen * Wer hat Schuld? * Schlechtes Gewissen * Das Klein-Gefühl * Die Hilflosigkeit - oder besser: Selbstständigkeit * Ohnmacht * Die Unsicherheit der Sicheren * Rechtfertigung * Gibt es einen freien Willen? * Überzeugungen und dazu passende Ent-Täuschungen * Sex (Ausschnitt s.u.) * Wie Mann und Frau jeweils zu sich stehen können * Den Versöhnungswunsch loslassen * Unkonzentration beim Lesen eines Buches * Das Kritisieren in Partnerschaften * Wie können wir mit Kritik anderer Menschen umgehen? * Der heilsame Ausschluss des Ausschlusses * Die Lüge zur Vermeidung von Missverständnissen * Die Auflösung von Fehlern in unserem Verhalten * Ängste sind lösbar * Wie Ängste verschwinden * Der Zustand der Angstlosigkeit * Theorie und Praxis * Zusammenfassung * Der Einwand * Sätze der Kraft * Wichtige Schlussbemerkung

  
Ausschnitte aus dem Buch
Vorwort
S. 20 ff.
(...) Ein halbes Jahr später, nachdem ich den musikalischen Teil meines Studiums beendet hatte, erhielt ich den heftigen Impuls, jetzt wirklich einmal alles das genau aufzuschreiben, was ich inzwischen über die Welt denke, und daraus ein Buch zu machen. Während des Schreibens an diesem Buch erhielt ich eine Erkenntnis, durch die ich tatsächlich das fand, wonach ich schon immer gesucht hatte (siehe Band II).
Ich begann von Neuem und spürte immer wieder: Jetzt hatte ich gefunden! Diese vielen genialen Einfälle beim Schreiben ...
Doch damals war ich noch nicht so weit für eine Veröffentlichung. Das Buch wurde von keinem Verlag angenommen.

Dass ich wirklich meine Lösung gefunden hatte, merkte ich auch in anderen Bereichen meines Lebens: Ich fühlte auf einmal, dass meine Suche aufgehört hatte,  meine langjährige Suche. Wenn ich in den Buchladen ging, gab es kein Buch mehr, das mich anzog, das ich lesen wollte, in dem ich nach einer ganz bestimmten Sichtweise Ausschau halten wollte. Ich fühlte immer wieder in mir: "Ich habe es gefunden!" Das ist jetzt dreieinhalb Jahre her, und dieses Gefühl hat sich seitdem nicht mehr verändert. Ich habe es oft auf die Probe gestellt und "nachgefühlt", aber keine Chance - es bleibt.
(Ergänzung 2006, 10 Jahre später: Auch heute noch geht es mir genau so. Mein Gefühl bezüglich meiner Erkenntnis und meiner Formel und meiner daraus resultierenden Weltsicht ist absolut konstant geblieben - es ist immer noch genial ...)

Inzwischen weiß ich, dass das, was ich gefunden habe, nichts weltbewegend Neues ist. In vielen spirituellen und wissenschaftlichen Schriften finde ich die Bestätigung dessen, was ich in mir selbst entdeckt habe. Alles läuft auf dasselbe hinaus und jeder beschreibt es auf seine Weise.
Für mich ist das Geniale, dass ich es tatsächlich alleine in mir frei gelegt habe, durch mein Nachdenken über mich, mein Leben, meine Gefühle, durch die Anregung anderer Bücher und durch meine emotionalen Lösungsprozesse, die ich an anderer Stelle genauer beschreiben werde.
Es gibt für mich keinen "Guru" mehr, der mir irgendetwas grundsätzlich Neues über das Leben und die Welt erzählen könnte. Es gibt für mich nur noch Menschen, die mir neue Sichtweisen und Aspekte desselben Kerns aufzeigen können, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Aber die Basis ist für mich überall die gleiche.
Trotzdem ist es nicht so, dass ich keine Erkenntnisse mehr habe, aber alle neuen Erkenntnisse über das Leben und die Wechselbeziehungen zwischen Menschen bauen auf dieser Grunderkenntnis auf, die ich 1996 gefunden habe.
Ich bin dadurch nicht "unfehlbar" geworden oder erleuchtet. Ich habe nach wie vor meine Problemchen, Spannungen und Ungleichgewichte zu klären. Doch es gib da jetzt diese Grundgewissheit, die mich nun endlich dieses Buch schreiben lässt ....

S. 27
Das ist der hauptsächliche Sinn der Formel: Sie macht es möglich, Zusammenhänge, die uns irgendwie schon bewusst waren, wir aber vorher nicht passend in Worte fassen konnten, auf eine Art und Weise zu beschreiben, die wir gut verstehen können.

S. 77 ff.

Der Erwachsene als "Grenze" für das Kind


Ein (z.B. auf die Straße rennendes) Kind sieht natürlich nicht sofort, dass das Hindernis, das von den Erwachsenen ausgeht (z.B. das Kind festhalten), seinen lebensrettenden Sinn hat. Es versteht nicht, dass es gerade geschützt wird, reagiert bockig oder traurig oder beginnt zu schreien und zu weinen.
Nur wenige Kinder lassen einfach von ihrem Wunsch los und können die Grenze sofort annehmen, wie sie ist, oder hören den "Erklärungen" des Erwachsenen zu. Die meisten brauchen erst einmal ein leidvolles Verabschiedungsritual.

Wie reagiert aber ein Erwachsener oft, wenn das Kind zu schreien beginnt? Er rechtfertigt sich, er will dem Kind noch mehr "erklären", er will, dass das Kind aufhört zu kämpfen (schreien, weinen, trotzig sein, ...). Er will nicht, dass das Kind unter diesem Hindernis, das wirklich notwendig war, weiter leidet.
Man hat diesen Wunsch, weil man das Kind sehr lieb hat und es einem im Grunde leid tut, es einschränken zu müssen. Man will, dass das Kind aufhört zu leiden.
Doch diese Liebe führt anstatt zur Annahme der momentanen Reaktion des Kindes manchmal zu dem Verbot, dass das Kind jetzt bitte nicht mehr weiter schreien oder weinen soll. Es fällt schwer, das Kind sein schmerzhaftes Gefühl ausleben zu lassen und dabei diesen Schmerz selbst mitzuerleben und mitzufühlen.
Manche Erwachsene haben auch ein schlechtes Gewissen, wenn ein Kind so reagiert. Und dieses schlechte Gewissen haben sie nicht nur dem Kind gegenüber, sondern ebenso anderen Erwachsenen, die diese Situation gerade als "Zeugen" miterleben. Sie denken, dass andere denken, dass sie schlechte Eltern sind, wenn das Kind leiden muss. Oder sie denken, dass das Geschrei des Kindes andere Menschen stören würde.

Wenn wir einem Kind ein Hindernis in seinen Weg legen (Verbot o.ä.), es beginnt zu schreien oder zu weinen und wir verbieten ihm auch noch diese Reaktion ("Hör auf!"), dann ist dieses zweite Verbot eine weitere Grenze für das Kind. Diese zweite Grenze ist den meisten Erwachsenen nicht als "weitere Grenze" bewusst, denn sie brauchen sie für sich selbst, damit sie sich besser fühlen können. Durch dieses zweite Hindernis gelangt eher der Erwachsene in ein neues Gleichgewicht, weniger das Kind.
Das Kind kann in diesem Fall seinen Lösungsprozess nicht zu Ende führen. Der Widerstand des Kindes kann sich nicht durch sein Heulen und Schreien auflösen, da ihm dieser Prozess verboten wird. Es kann sich nicht von seinem Wunsch vollständig verabschieden. Und so bleibt sein Widerstand und auch sein Wunsch, der dahinter steckt, bestehen. Es entsteht ein Trotz, eine Abwehrhaltung, die allmählich unbewusst wird je länger sie besteht und nicht wieder aufgelöst wird. Schließlich "gewöhnt" es sich an das so entstandene Abwehr-Gleichgewicht und handelt unbewusst daraus.
Das Kind wird seinen Wunsch erst zu einer Auflösung (Erfüllung oder Verabschiedung) führen können, wenn entweder
a) das Verbot vom Erwachsenen wieder aufgehoben wird
oder
b) der Erwachsene offen ist für die Reaktion des Kindes
oder
c) es wenigstens heimlich über das Verbot trauern und sich von seinem Wunsch verabschieden kann (z.B. alleine in seinem Zimmer)
oder
d) der Erwachsene zusätzlich ehrlich sagt: "Hör bitte auf zu weinen, damit ich mich selbst dabei nicht so unwohl fühlen muss."
oder
e) Jahre später, wenn es erwachsen geworden ist, sich seiner alten immer noch vorhandenen Widerstände (Hemmungen / Abwehrgefühle / ungelöste Trauer / Wertungen in der Weltsicht) bewusst werden und sie dadurch nachträglich lösen kann.

Solange der verantwortliche Erwachsene jedoch dem Kind verbietet, über nicht erfüllt Wünsche zu schreien und zu trauern, solange stellt dieser Erwachsene mit seinem Verbots-Wunsch eine Grenze für das Kind dar. Der Widerstand des Kindes wird sich gegen diesen Erwachsenen richten, denn es möchte in diesem Bereich eigentlich gerne weiterreifen und weiterwachsen ...

Die Lösung für uns Erwachsene gegenüber dem Kind haben Sie oben schon gelesen:
Offenheit für die Reaktion des Kindes.
Wir sehen den Sinn unseres ersten Verbotes ("Nicht auf die Straße rennen!"). Wir nehmen die Enttäuschung oder die schreiende Reaktion des Kindes liebevoll an, haben Verständnis dafür und nehmen sein Gefühl ernst. Wir können mit Liebe sagen: "Es tut mir Leid, dass du leiden musst, das war nicht mein Ziel. Ich habe dich nur geschützt."
Und wir stehen dazu, dass wir selbst dieses Hindernis aus gutem Grund verursacht hatten.
Je kleiner unser schlechtes Gewissen dabei ist, desto besser und schöner ist das Gleichgewicht, in das alle Beteiligten durch diese Situation gelangen.
Das Kind ist frei, seinen Verlust oder seine Niederlage vollständig auszudrücken und auszuleben, es damit zu "verarbeiten", den Schmerz dabei aufzulösen, aus dem Ganzen zu lernen und dadurch zu wachsen und zu reifen.
(...)

S. 208 ff.

Verantwortung

Indem wir uns als Auslöser von Geschehnissen sehen und diese Geschehnisse als Folgen unserer Auslösung anerkennen, nehmen wir die Folgen auf uns. Wir übernehmen Verantwortung. In dem Moment gehen wir davon aus, dass die Geschehnisse nicht eingetreten wären, wenn wir uns nicht so verhalten hätten.
Wenn wir keine Verantwortung übernehmen (wollen), dann gehen wir davon aus, dass wir nicht der Auslöser dieser Geschehnisse waren sondern jemand anderes. Oder wir sehen unser Verhalten bloß als eine Reaktion auf einen "Anstifter", der uns zu diesem Verhalten gebracht hat, ohne dass wir wussten, was es für Konsequenzen nach sich zieht. In diesem Fall sehen wir uns zwar als Auslöser der Geschehnisse, geben aber die Verantwortung demjenigen, der unser Verhalten ausgelöst hat.
Manchmal wollen wir die Verantwortung nicht übernehmen, weil wir nicht wussten, dass unser Verhalten solche Konsequenzen haben würde. Wir berufen uns dabei auf unsere Unwissenheit.
Doch in Wirklichkeit haben wir dabei die Verantwortung schon übernommen, denn wir haben bereits erkannt, dass unser Verhalten solche Folgen haben kann. Jetzt ist es nur noch an uns, es zuzugeben, dass wir nicht wussten, was für eine Verantwortung wir in Wirklichkeit haben, und die Folgen unserer Unwissenheit zu tragen.
Wir können sagen: "Es tut mir leid, ich habe es nicht gewusst", und nehmen dann die Folgen auf uns.

Wenn Erwachsene für Kinder die Verantwortung haben, dann wollen sie das Verhalten der Kinder kontrollieren, damit sie selbst nicht Folgen tragen müssen, die sich nicht tragen möchten.
Genauso ist es, wenn Erwachsene für andere Erwachsene, z.B. Behinderte oder Senioren, die Verantwortung tragen. Sie kontrollieren deren Verhalten, damit Folgen vermieden werden können, die sie nicht ausbaden wollen.
Bei der Übernahme von Verantwortung für andere Menschen ist die Verhaltenskontrolle also ein "normaler" Faktor.
Wer seine Verantwortung abgibt, wird kontrolliert werden.

Manchmal kommen Kinder, die erwachsen werden, nicht aus der Rolle heraus und geben immer weiter die Verantwortung an andere Menschen ab, so wie sie es zu Hause gegenüber den Eltern gewohnt waren.
Sie warten darauf, dass ihr Verhalten von anderen kontrolliert wird, denn sie sehen immer noch ein bestimmtes Gleichgewicht darin. Das geht so lange gut, solange der andere Mensch (z.B. Partner, Therapeut, Arzt, ...) auch diese Verantwortung übernimmt. Dann befinden sich beide in einem Gleichgewicht.
Verweigert aber eines Tages ein Mensch, die Verantwortung zu übernehmen, kann das für denjenigen, der gerne sein Verhalten kontrollieren lässt und die Verantwortung für sich abgibt, ein Ungleichgewicht sein, ein Schmerz, ein Gefühl des "Verlassenseins".
Doch wenn er diesen Schmerz durchlebt und verarbeitet, dann verabschiedet er sich von der Rolle des Verantwortungsabgebers, gleichzeitig verabschiedet er sich einen weiteren Schritt von seinen Eltern. Und er erkennt den Sinn hinter seinem Verlassensein-Gefühl, sieht das Gleichgewicht dahinter und den Wunsch, den er hatte.

Letztendlich sind die Folgen dieses gründlich ausgelebten Verlustschmerzes: die Heranreifung zum Erwachsenen, das Übernehmen der eigenen Verantwortung und der Kontrolle über das eigene Verhalten.

S. 302 ff.

Sex

Viele sind auf der Suche nach dem schönsten und aufregendsten Sex-Erlebnis, entweder mit dem Partner oder mit einer oder mehreren fremden Personen, vielleicht auch mit einer Freundesgruppe.

Oft wird meistens auf männlicher Seite gedacht, dass die Schönheit und Geilheit eines Sex-Erlebnisses davon abhängt, was man macht, wie der Rahmen ist, in dem der Sex stattfindet, welcher Ort, welche Stellung, welche Dauer, wie oft, usw. Doch das sind alles äußere Merkmale. Natürlich, äußere Merkmale können sehr stimulieren und Spaß machen.
Es gibt jedoch noch etwas, das uns den letzten erotischen Kick geben kann. Es ist die innere Freiheit beider Partner.

Wenn beide zu sich selbst und den eigenen Wünschen stehen können und daher auch den anderen vollkommen so annehmen können, wie er ist, ohne irgendeinen kleinen Kompromiss, dann gibt es in diesem Kontakt keine Hemmungen mehr, die den Energiefluss unterbrechen können. Und dieser Energiefluss ist das allerhöchste. Egal, wie und wo er stattfindet.
Und er kann immer wiederholt werden.

Dementsprechend können wir an unbefriedigendem Sex ablesen, was in uns noch nicht stimmig ist.

Der Sex ist die Ebene, in der die stärkste Intimität stattfindet. Müssen wir doch alle dabei unseren Verstand aufgeben und einem anderen Menschen gegenüber "zugeben", dass wir einen Trieb haben, dass wir unvernünftig und ein "Tier" sind.
Egal, wie distanziert ein Paar beim Sex ist, hier entsteht immer eine emotionale Bindung, die eine Weile anhält. Selbst wenn die Bindung sich kurz nach dem Sex in ein Abwehrgefühl verwandelt, so ist das nur die andere Seite derselben Medaille. Denn wogegen müssen wir uns wehren? Gegen die durch den intimen Sex entstandene Bindung. Und weil beim Sex die stärkste Intimität vorhanden ist, können wir auch dort sehen, was durch diese Inimität angeregt wird, welche Ängste, welche Hemmungen, welche Unsicherheiten dadurch an die Oberfläche gespült werden.
Warum passiert das eigentlich?

Wo waren wir in unserem Leben schon einmal sehr intim?
Als Kind. Als Baby, wo unsere Eltern uns und unseren gesamten Körper "gepflegt" und so angenommen haben, wie er ist. Hier waren wir noch frei.

Wann taucht für uns ein "Fehler" / ein Ungleichgewicht auf und wird uns wieder bewusst?
Wenn uns klar geworden ist, was wir Neues wollen. Wenn wir ein neues Gleichgewicht vor Augen haben, wenn wir ein Ziel haben. Denn dann sehen wir, wo wir überall dieses Gleichgewicht noch nicht erreicht haben, wo wir "fehlerhaft" sind.
Das sind die bisher noch ungelösten Ungleichgewicht in uns, unsere Fehler oder Unfähigkeiten.

Unser Wunsch könnte sein, im Sex absolut frei und ungezwungen aktiv (oder passiv) sein zu können. Dieses Gefühl kennen wir aus unserer Kindheit. Immer, wenn wir intim werden, dann ist auch gleichzeitig der Wunsch nach dieser frühen Freiheit und Ungezwungenheit da.
Und nun taucht in dieser Intimität alles auf, was uns daran hindert, zu diesem ungezwungenen Gefühl zu gelangen. Alle Unsicherheiten, Hemmungen, Unfähgikeiten, etc., die wir in der vergangenen Zeit "gesammelt" haben, zeigen sich, damit sie bewusst werden und aufgelöst werden können.
Manchmal tauchen diese Unsicherheiten nicht direkt auf sondern verstecken sich hinter Wünschen nach z.B. Gruppensex, nach Seitensprüngen, anschließende Distanzgefühle nach dem Sex, etc. Diese "abschweifenden" Wünsche können nur entstehen, wenn wir mit dem momentanen Sex nicht zufrieden sind, wenn uns unser Unterbewusstsein die Mitteilung gibt, dass es irgendwo anders noch freier, tiefer, echter, aufregender und ungezwungener zugehen könnte.
Botschaft: Uns kann in intimen Situationen bewusst werden, welche ungelösten Hindernisse zwischen der Freiheit / Selbstverständlichkeit und unserem momentanen Standort liegen.

Ein inneres Hindernis, das wir fühlen,  ist eindeutig unser Ungleichgewicht, das wir lösen können. Bei einem äußeren Hindernis (wenn der Partner also nicht offen oder frei genug sein kann) scheint es das Ungleichgewicht des anderen zu sein - doch es ist ebenfalls unseres. Denn wir können nicht mit "seinem" Hindernis umgehen, empfinden es selbst als Hindernis, wehren uns dagegen.
In so einem Fall wollen wir gerne die Augen vor unserer eigenen "Beschränktheit" verschließen.

Also, es ist egal, bei wem die Hindernisse auftauchen - wir müssen jede Lösung bei uns selbst suchen.

Aus diesem Grund, weil beim Sex unsere ungelösten Ungleichgewichte an die Oberfläche gespült werden, gibt es auch die Lebensphilosophie "Tantra". Die Tantriker sehen in dem Ziel, Sex frei ausüben zu können, eine generelle menschliche Befreiung. Tantra - ein Weg zur Erleuchtung, nicht ohne Grund. Doch auch in dieser Form sind Ungleichgewichte versteckt (...)